Sehr interessante Fortbildungsveranstaltung beim EPA – “Opposition Matters 2022”. Viele praktische Ratschläge zu Einspruchsverfahren im Allgemeinen und zu mündlichen Verfahren und Änderungen des Vorbringens eines Beteiligten im Besonderen. Sehr engagierte Referenten und nützliche praktische Tipps. Die Veranstaltungsunterlagen und Aufzeichnungen der wichtigsten Präsentationen werden im E-Learning-Center des EPA zur Verfügung gestellt. Sehenswert, wenn Sie Einspruchsverfahren am EPA laufen haben.
EPO Opposition Matters 2022 conference
Very interesting professional training event at the EPO – Opposition Matters 2022. Lots of practical advice as regards opposition proceedings in general, and specifically oral proceedings and amendments of a party’s case. Very engaging presenters and very useful practical tips. The event materials and recordings of the key presentations will be made available at the EPO e-learning center. You may want to check this out if you are involved in EPO oppositions.
Richterpanel bei UPC-Konferenz
Das EPA war Mitte November 2022 Mitveranstalter einer Konferenz über das neue einheitliche Patentsystem. Teil der Konferenz war ein Panel von Richtern, an dem einige der prominenten Persönlichkeiten teilnahmen, die vor kurzem in die Richterschaft des UPC gewählt worden waren. Es wurden verschiedene Themen diskutiert. Nur einige Beispiele: Die Richter im Panel schienen sich einig zu sein, dass es eher selten vorkommen wird, dass eine Widerklage auf Erklärung des Verfalls von einem Verletzungsverfahren abgetrennt und an die Zentralkammer verwiesen wird (es sei denn, es gibt mehrere Widerklagen auf Erklärung des Verfalls vor verschiedenen örtlichen/regionalen Kammern). In Fragen wie der Unverhältnismäßigkeit von Unterlassungsansprüchen scheinen die Richter derzeit weniger einhelliger Meinung zu sein. Eine Aufzeichnung der Konferenz ist noch immer online verfügbar – es lohnt sich, diese bei Interesse anzusehen.
Judges panel in UPC conference
The EPO co-hosted a conference on the new unitary patent system in the mid- November 2022. Part of the conference was a judges panel featuring some of the prominent figures that were recently elected to the UPC bench. Various topics were discussed. Just some examples: There appeared to be consensus among the panelist judges that it will be rare for a revocation counterclaim to be separated from infringement proceedings and be sent to the central division (unless there are plural revocation counterclaims before different local/regional divisions). The judges’ current views appeared to be less aligned with regard to issues such as disproportionality of injunctive relief. A recording of the conference is still available online – worth watching if you are interested in this topic.
EPO Rechtsprechungskonferenz 2022
Interessante (Online-)Fortbildungsveranstaltung des EPA gestern und heute zur Rechtsprechung und Praxis der Beschwerdekammern.
Im Hinblick auf verfahrensrechtliche Aspekte sollten sich Beschwerdeführer und Beschwerdegegner darüber im Klaren sein, wie die Kammern die Vorschriften über Änderungen des Vorbringens der Verfahrensbeteiligten anwenden (Art. 12, 13 RPBA 2020). Siehe z. B. T 2843/19, T 1707/17 und T 1869/18. Zwar hat ein am Beschwerdeverfahren Beteiligter das Recht, auf neue Entwicklungen zu reagieren (Art. 113 EPÜ), doch muss er dieses Recht so bald wie möglich im Verfahren ausüben. Es ist daher ratsam, rechtzeitig auf neue Entwicklungen zu reagieren, die durch die Beschwerdebegründung oder die Beschwerdeerwiderung der gegnerischen Partei oder durch die Mitteilung der Kammer gemäß Art. 15(1) RPBA 2020 aufgeworfen werden.
EPO Case Law Conference 2022
Interesting (online) educational event at the EPO yesterday and today on the case law and practice of the Boards of Appeal.
As regards procedural aspects, appellants and defendants should be aware of the way in which the Boards apply the rules relating to late-filing (Art. 12, 13 RPBA 2020). See, e.g., T 2843/19, T 1707/17, and T 1869/18. While a party to appeal proceedings has a right to react to new developments (Art. 113 EPC), the party must exercise this right as soon as possible in the proceedings. Thus, it is advisable to react in a timely manner to new developments that may be brought about by the other party’s grounds of appeal or response brief, or the Board’s communication under Art. 15(1) RPBA 2020.
US-Anmelder – Vorsicht vor dem Sorgfaltskriterium des EPA
In der Entscheidung J 8/21 der EPA-Beschwerdekammer werden die einschlägigen Kriterien für die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand(restitutio ad integrum) erörtert. In der der Entscheidung zugrundeliegenden Angelegenheit beschloss das USPTO als Anmeldeamt einer PCT-Anmeldung, das Prioritätsrecht wiederherzustellen, da es das von ihm angewandte Kriterium für die Wiederherstellung für erfüllt hielt, nämlich dass die Versäumnis, die internationale Anmeldung innerhalb der Prioritätsfrist einzureichen, unbeabsichtigt war. Diese Entscheidung des USPTO ist im EPA, das das strengere Kriterium der “gebührenden Sorgfalt” anwendet, nicht wirksam (R. 49ter.1(b) PCT). Die Kammer entschied, dass das EPA den Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand durch das Bestimmungsamt nach R. 49ter.2 zu Recht zurückgewiesen hat. PCT bei der Anwendung des Kriteriums der “gebührenden Sorgfalt“. Die Kammer wies darauf hin, dass es entgegen dem Vorbringen der Beschwerdeführerin zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, wenn zwei verschiedene Patentämter unterschiedliche Kriterien anwenden, und dass dies dem PCT-System inhärent ist.
Die Entscheidung verdeutlicht, dass sich Anmelder der Tatsache bewusst sein sollten, dass eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand durch das USPTO als Anmeldeamt nach dem “unbeabsichtigt”-Kriterium in einem EPA-Verfahren, das das Kriterium der “gebührenden Sorgfalt” anwendet, nicht automatisch wirksam ist.
US applicants – beware of the EPO’s ‘due care’ criterion
EPO Board of Appeal decision J 8/21 discusses the relevant criteria for re-establishment of rights (restitutio ad integrum). In the matter under appeal, the USPTO as Receiving Office of a PCT application decided to restore the right of priority based on the finding that the criterion for restoration applied by it was satisfied, namely that the failure to file the international application within the priority period had been unintentional. This decision of the USPTO is not effective in the EPO which applies the stricter ‘due care‘ criterion (R. 49ter.1(b) PCT). The Board held that the EPO was right in refusing the request for re-establishment of rights by the Designated Office under R. 49ter.2 PCT when applying the ‘due care‘ criterion. The Board noted that, contrary to applicant-appellant’s arguments, there can be different results when two different patent offices apply different criteria, and that this is inherent to the PCT system.
The decision illustrates that applicants should be aware of the fact that a re-establishment of rights by the USPTO as Receiving Office under the ‘unintentional’ criterion is not effective in EPO proceedings which applies the ‘due care’ criterion.
Halloween
US 6 904 612 B2 addresses the challenges of celebrating Halloween in warm weather conditions. The patent provides a climate adaptive Halloween costume. Wishing everyone a great weekend – it’s going to be sunny and warm in Munich!

EPG-Richter ernannt
Die Namen (einer ersten Gruppe) von EPG-Richtern wurden auf der UPC-Website veröffentlicht. Die Ernennung weiterer Richter steht noch aus. Die Liste der Richter wurde bereits ausführlich diskutiert, z. B. auf Juve und Managing IP.
